Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Nordafrika und erstreckt sich vor allem von Marokko über Algerien bis nach Tuniesien. Aber auch in Libyen, Mauretanien und Ägypten sowie - mit ihrer Untergruppe, der Tuareg - bis nach Westafrika, insbesondere Niger, sind sie anzutreffen.

Berber gelten heute weitläufig als die Ureinwohner Nordafrikas. Sie sind mit Ausnahme der nomadenhaften Tuareg sesshaft.

Zwar war die arabische Invasion im Jahre 700 n. C. ziemlich rigoros, aber da sich die arabischen Eroberer nie sehr weit in die Wüsten vorwagten und damit ihre Kultur zumeist nur an Küsten aufdiktieren konnten, war es einigen Berbern möglich gewesen ihre einzigartige Kultur in den abgelegenen Regionen ihrer Heimat fortzuführen. Dennoch sprechen auch sie heute zum großen Teil arabisch und glauben an die Lehren des Islams. Allerdings konnte sich erstaunlicherweise die Frau in der Gesellschaftsstruktur der Berber eine herausragende, ja sogar emanzipierte Stellung sichern. So sind die Berber heute stark mutterrechtlich organisiert. Auch in der Geschichte war es eine Frau, die den Invasoren lange Zeit erfolgreich Widerstand leistete, die Araber sogar zurückdrängte. Der Name der berühmten Berberführerin ist Kahina. Doch eines Tages ward auch sie besiegt und starb einen Märtyrertod.

Die Eigenständigkeit der Frau haben sich die Berber bis heute bewahren können. Sie sind des Lesens und Schreibens kundig; mit einer eigenen, aus dem sumerischen entwickelten Schrift, das "Tifinagh", welches auf die altlybische Schrift zurückgeht, beherrschen sie ein sehr spezielles Alphabet. Frauen sind auch diejenigen, die Dichtkunst und Literatur über Generationen weitergeben.

Auch ihre vielfältige Musik unterscheidet sich stark von der aus der arabischen Welt.

Bei den Berbern beginnt die Zeitrechnung bereits 950 v. C., als der bedeutende Berberkönig "Sheshong" den Thron bestiegt. Ferner besitzen sie einen schon fast in Vergessenheit geratenen eigenen Kalender.